Osttirol: Ort des guten Lebens - Was habe ich davon?


Osttirol: Ort des guten Lebens

Was habe ich davon?

Ja gut, in meinem Ort im Virgental oder im Villgratental, da gibt es ein gemeinsames Projekt.  Ja, es interessiert mich, es betrifft ja uns alle, da könnte ich auch meinen Beitrag leisten. Und dann kommt oft die Frage: „Und was habe ich davon?“

Einen gemeinsamen Versuch ist es wert!

Robert Moser 10 18Dr. Robert Moser MSc, Management- und Projektberatung, Präsident Rotes Kreuz in Tirol (ehrenamtlich)

Anhand eines Projektes aus Deutschland, das vor rund 20 Jahren umgesetzt wurde, kann das illustriert werden: Am Anfang war die Idee, die Strom- und Wärmeversorgung des kleinen Dorfes auf erneuerbare Energieträger umzustellen. Die Fragestellung „was können die anderen tun, dass ich ein gutes Leben habe“ entwickelte sich zur Einstellung „wo ist mein Beitrag zu einem guten Leben für uns alle“. Persönliche Kontakte der Ortsbewohner mit Experten für erneuerbare Energie, der Besuch von Modell-Anlagen, Berichterstattung in den Medien, aber auch gemeinsame Feste führten zu einer Zustimmung der Mehrheit der Dorfbewohner.

Da wurden Chancen gemeinsam diskutiert, Bedenken offen ausgesprochen, jeder konnte am Entscheidungsprozess teilnehmen. Jeder konnte Verantwortung übernehmen und Teil des Projektes werden.

Im Vordergrund stand das Miteinander. Da wurde ein sinnvolles, nachhaltiges und gemeinschaftliches Projekt entwickelt. Und dann, die Umsetzung geplant und gestartet. Zum Gemeinwohl, zur Steigerung der gegenseitigen Achtung und Anerkennung und zur Befriedigung von Bedürfnissen mehrerer Menschen – ohne die Bedürfnisse unserer Nachkommen zu gefährden.  Neben Konsequenzen für die Umwelt hatte dies auch Konsequenzen für das soziale Gefüge im Dorf.

Die Menschen konnten sich noch mehr mit ihrem Ort und den Mitbürgern identifizieren. Die Selbstwirksamkeit der Beteiligten am Projekt, also das Vertrauen in die eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten wurde gestärkt. Das umweltfreundliche Verhalten der Dorfbewohner hat zugenommen.

Jeder profitierte schließlich vom Erfolg des Projektes, schon beim Schaffen der Voraussetzungen für das Gelingen dieses Vorhabens: vom Humor, der Fantasie und Offenheit, von der gemeinsamen Kreativität.

Einen gemeinsamen Versuch ist es wert! Wer macht den ersten Schritt?


13.04.2018

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