Religiöses - Ganz neue Töne in der Pfarrkirche Lind


Ganz neue Töne in der Pfarrkirche Lind

Am Sonntag, 15. September findet in der Pfarrkirche Lind im Drautal die Weihe der neuen Orgel statt.

Der im Jahre 1943 in Auftrag gegebenen Lindner Orgel war kein Ton mehr zu entlocken, darum fand sich eine Orgelkommittee zusammen und stellte die Finanzierung einer neuen auf die Beine. Nach nur fünf Jahren ist war heuer dann endlich so weit, am 15. September wird die neue Orgel vom neuen Administrator der Diözese Gurk, dem Militärbischof Werner Freistetter eingeweiht. 

Die Orgel ist nicht mehr bespielbar, meinte der Organist Klary Rudi zum damaligen Pfarrer Hermann Rindler. Daraufhin wurde ein Orgelkomitee ins Leben gerufen, vorwiegend aus Mitgliedern des Pfarrgemeinderates. „Wir haben 160.000 Euro an Spenden gesammelt“, so die Vorsitzende des Orgelkomitees Irmgard Schluder. Spenden von Privatpersonen, kirchlichen Stellen und Firmen ließen das „Orgelbarometer“ langsam aber beständig in die Höhe wachsen. Sechs bis sieben tausend Euro fehlen noch für die neue Orgel, die erst vor einem Jahr bei dem slowenischen Orgelbauer Močnik bestellt wurde. Die Ausschreibung ging über die Orgelkommission der Diözese. In Lind war man überrascht, normalerweise habe eine Orgel eine Lieferzeit von zwei bis drei Jahren. Bei der Weihe wird die Orgel das erste Mal bespielt und zwar vom Lienzer Organisten Gernot Kacetl.

„A richtige Urgl“

„Die Steinfelder haben nur a Irgele, die Lindner aber eine richtige Urgl“, soll der einstige Lindner Organist Ernst Hoffmann gesagt haben. Man war stolz auf das Instrument, das der Kriegszeit entstammt und 70 Jahre seinen Dienst leistete, obwohl damals aufgrund weniger Mitarbeiter und Materialmangels die Qualität nicht an die heutige heranreichte. Bei der alten Orgel handelte es sich um eine pneumatische - eine Bauweise, die nicht für die Ewigkeit ausgelegt sei. Die neue Orgel ist nach der alten, mechanischen Bauweise gefertigt. Mechanische Orgeln halten bei entsprechender Pflege und Wartung mehrere Jahrhunderte, wie die „Totentanzorgel“ in Lübeck, die 1492 erbaut wurde und noch immer bespielbar ist, schrieb Rudi Klary in seinem „Nachruf auf die alte Orgel in Lind“.

Der Messner Josef Mößlacher baute mit den Mitgliedern des Orgelkomitees die alte Orgel in vielen Arbeitsstunden ab. Man half auch beim Aufbau der neuen, wobei an der Empore einige Adaptierungsarbeiten nötig waren, was wiederum mehr Platz für die Chöre und die Trachtenkapelle schafft. Die alten Orgelpfeifen werden bei der Weihe der neuen versteigert, um noch einen kleinen Beitrag aufzutreiben.


09.09.2019

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