Die Stimmung in visionären Projekten


Osttirol: Ort des guten Lebens

Die Stimmung in visionären Projekten

Dr. Robert Moser MSc, Management- und Projektberatung, Präsident Rotes Kreuz in Tirol (ehrenamtlich)

Eine der erstaunlichsten Erfahrungen in meinem Berufsleben habe ich gemacht, als ich nach meiner Vorstandstätigkeit in Banken in einem, dem Gemeinwohl verpflichteten Projekt in Wien längere Zeit mitgearbeitet habe. Das Projekt „Bank für Gemeinwohl“ wurde von Christian Felber initiiert, um eine ethische Bank zu gründen.

Es braucht Mut, etwas zu verändern

Wenn in meinem früheren Berufsleben Ideen entstanden sind, war zuerst der Enthusiasmus groß. In der Phase der Planung begannen schon die ersten Stimmen laut zu werden, die wussten, dass Probleme auftauchen könnten. Und noch vor der Umsetzung war schon die Mehrheit davon überzeugt, das gehe nicht, oder dass erst einmal anderes wichtiger sei.

Die Stimmung in visionären Projekten, bei der Arbeit mit Freiwilligen, ist eine andere.

Im Projekt haben wir oft Dinge beschlossen, von denen ich begeistert war, die visionär waren. Und ich habe – aus alter Gewohnheit – darauf gewartet, dass die ersten eine Umsetzung nicht für möglich halten. Das kam nicht. Es wurde geplant und diskutiert, die Arbeiten verteilt und Möglichkeiten besprochen, wer da noch mitmachen könnte. Wer da Experte wäre. Wer jemanden mit entsprechender Expertise kennt. Alle waren angetrieben von dem Wunsch, etwas Neues, Sinnvolles zu schaffen. So wie es war, wollten sie es nicht weiter akzeptieren. Sie wollten etwas ändern. Und das war ihnen viel Zeit, viel Kraft und auch einige Enttäuschungen wert. Sie wollten ihr Umfeld selbst gestalten, durch ein gemeinsames Projekt. Aus der Mitte der Gesellschaft. Und diese Stimmung hat mitgerissen. Ich bestimme selbst, ob ich auf das Machbare, auf das Positive sehe. Oder ich richte meinen Blick nur auf das Negative und bin deshalb nicht überzeugt, dass das Projekt gelingen kann. Es braucht Mut, etwas zu verändern. Aber es bringt Zufriedenheit, Freude und Sinn. Probieren Sie es aus!

BU: Mit einer positiven Vision und einer notwendigen Portion Mut, kann viel erreicht werden.  Foto: © TVB Osttirol/Christof Breiner

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28.06.2018

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