Etappe 7
Hoch und Heilig – Bergpilgerweg in Osttirol, Südtirol und Oberkärnten
Von der Schönheit des Alleine Gehens und Allein-Seins
St. Jakob – Obermauern
Eintauchen in Wälder und Seen und (in mich selbst) in die Wohnzimmer Gottes
Leben mit „Passion“ und com-passion für Gerechtigkeit, Schöpfungsverantwortung und Frieden - Der Weg des Samenkorns
Bei der Kirche in St. Jakob starten wir über die Wege Nr. 314, 315 hinauf zum entlegenen Weiler Tögisch und weiter hinauf auf den Tögischer Berg. Der Weg quert die weitläufigen, blumenreichen alpinen Rasen, die die Deferegger Bauern früher als Bergmähder bewirtschafteten. Immer höher schraubt sich der Weg, am Gasser Hörndle vorbei erreicht er die hochalpine Zone und schließlich die idyllischen Gritzer Bergseen, die an warmen Sommertagen zum Schwimmen einladen.
Am Mullitztörl ist schließlich der höchste Punkt erreicht und nach kurzem Verweilen beginnt der Abstieg zur Lasörlinghütte, die Rast und Verpflegung bietet. Wir befinden uns auf geschichtsträchtigem Boden. Schon in vorchristlicher Zeit suchten hier oben Menschen nach Erz und Einkommen. Weiter geht der Abstieg über Weg Nr. 315 ins klimatisch begünstigte Virgental vorbei an der Stadleralm bis zum Parkplatz am Talausgang. Wir überqueren die Isel bei Gries und meistern einen letzten kurzen Anstieg über den Weg Nr. 47 bis nach Obermauern zur Wallfahrtskirche Maria Schnee, unser Etappenziel.
Stunde der Stille
zwischen St. Jakob und den Gritzer Seen
Jesus erkennt in der Natur die Dynamik eines Lebens aus der Kraft Gottes:
Das Reich Gottes gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das Kleinste von allen Samenkörnern ... Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, so dass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können. (Mk 4, 31-32)
Jeder kleine Schritt in uns kann der Anfang einer kraftvollen neuen Wirklichkeit sein.
Dieses Vertrauen stößt in uns aber auf Widerstand:
Ich halte ein Samenkorn in der Hand. Mein einziges Korn.
Sie sagen, ich soll das Korn in die Erde legen.
Ich muss mein Korn schützen, mein einziges Korn …
Sie sagen, ich muss mein Korn riskieren, mein einziges Korn.
Aber ich habe nie Frühling erlebt.
Mein Geliebter sagt: Es gibt Frühling!
Ich lege mein Korn in die Erde. (Reiner Kunze)
Der Weg des Vertrauens braucht von uns den mutigen Sprung, in dem wir alte Sicherheiten loslassen.
Angesichts seiner Hinrichtung erkennt Jesus, dass nun das Leben nur durch seine leidvolle Hingabe gewonnen werden kann.
(Joh) Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es alleine. Wenn es aber in die Erde fällt und stirbt, bringt es reiche Frucht.
Übung
- Ein Samenkorn von einem Baumzapfen oder einer Pflanze suchen.
- Im Blick darauf dankbar die Wachstumsschritte meines Lebens erkennen.
- Was sind die nächsten Schritte, damit mein Leben Frucht bringt?
- Mit dem hingebungsvollen Jesus beim Abendmahl oder am Kreuz darüber ins Gespräch kommen.
Alle Infos auf www.hochundheilig.eu
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