Jahresbericht Großraubtiere: Osttirol war 2022 Hotspot
06.02.2023
Großraubtiere haben in Tirol im letzten Jahr nachweislich mehr als 400 Weidetiere gerissen, mehr als 500 Tiere gelten als vermisst. Im aktuellen Jahresbericht beziffert das Land Tirol den Schaden mit 235.000 Euro.
Hotspot Osttirol
Osttirol stellte sich dabei als Hotspot heraus, hier wurden rund 230 Schafe gerissen, weitere 260 gelten als abgängig. Zudem hat sich im Bereich Hochstadl an der Grenze zu Kärnten erstmals ein Rudel gebildet.
Wolf, Bär und Goldschakal waren unterwegs
Insgesamt 19 verschiedene Wölfe konnten in Tirol genetisch nachgewiesen werden, 8 davon in Osttirol. Aber auch andere Großraubtiere waren in Tirol aktiv, neben dem Wolf der für 86 % der gerissenen Weidetiere verantwortlich ist, gehen 10 % auf das Konto von Bären. Auch der Goldschakal verursachte Schaden, sein Anteil beträgt 4 %.
Herdenschutz nicht überall möglich
Das Land hat Herdenschutzprojekte mit rund 290.000 Euro unterstützt. Laut Landeshauptmann Stellvertreter Josef Geisler wird die Almwirtschaft mit viel Idealismus und Herzblut aufrechterhalten. Qualifiziertes Hirtenpersonal sei Mangelware und gerade dieses brauche es auf den Almen. Außerdem stehen geringe Verkaufserlöse und Kosten für Herdenschutz in keinem Verhältnis, sagt Geisler. In Tirol werden jährlich auf rund 400 Almen Schafe aufgetrieben.
Tiroler Jagdgesetz-Novelle soll Abschüsse erleichtern
Für Geisler steht auch fest, dass Großraubtiere denn Fortbestand der Almwirtschaft gefährden. Diese Woche soll im Tiroler Landtag eine Novelle zum Jagdgesetz beschlossen werden. Damit sollen Abschüsse per Verordnung rascher möglich sein.
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