Seite 23 - Gemeindezeitungen

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Virgen
Aktiv
Energiebewusste Gemeinde
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Die Gemeinde Virgen verleiht auf An-
frage Strommessgeräte. Mit diesen Ge-
räten, die zwischen Steckdose und Kabel-
anschluss des Stromverbrauchers ge-
schalten sind, wird der Verbrauch an
elektrischer Energie der Haushaltsgeräte
gemessen. Dadurch, dass der kWh-Preis
eingegeben werden kann, lässt sich schnell
und einfach beim konkreten Haushalts-
gerät erkennen, wieviel Kilowattstunden
und Euro verbraucht werden. Ein Teil
der Geräte berechnet dabei sofort die ge-
schätzten Kosten für ein Jahr, einen
Monat oder für eine Woche.
Parallel dazu gibt es in der Gemeinde-
homepage nützliche Internetseiten, um
Vergleiche mit aktuellen modernen
Haushaltgeräten anstellen zu können.
Wer Interesse hat Messgeräte bei der Ge-
meinde auszuleihen, kann sich beim
Energiebeauftragten der Gemeinde
Albin Mariacher – Tel. 04874/5202-18,
mariacher@virgen.at – melden.
Strommessgeräte-Verleih
Oft böse Überraschungen erlebt man bei Messung des Energieverbrauches von Haushalts-
geräten.
Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung
am 21. Feb. 2014 das sog. „Zukunftsbild
Energie“ beschlossen. Es handelt sich
dabei um eine Richtschnur dafür, wie
Virgen z. B. aus Sicht des Energiehaus-
Zukunftsbild Energie –
Umsetzungen
Der Boom der Photovoltaikanlagen, an-
geheizt durch beinharten Preiskampf
und Verdrängungswettbewerb asiatischer
Hersteller sowie einer kurzsichtigen und
konfus erscheinenden Förderpolitik, hat
die bewährten thermischen Solaranlage
aus den Köpfen der Leute und von den
Dächern der Häuser weitgehend ver-
drängt.
Eine Solarthermie-Anlage spart Geld in
Form von Brennstoff wie Heizöl und
Brennholz ein. Eine Photovoltaik-Solar-
anlage erzeugt Strom, der im Wesent-
lichen nach den Einspeisetarifen Geld
erwirtschaftet.
Dabei hat die Solarwärme im „Hausge-
brauch“ gegenüber der Photovoltaik un-
bestreitbare Vorteile:
• Mit 450 kWh/m
2
die stärkste Solar-
technologie (ca. 140 kWh/m
2
bei Pho-
tovoltaik), d. h. es braucht nur weniger
als ein Drittel der Kollektorfläche zur
Gewinnung der Sonnenenergie (mehr
als dreifach höherer Wirkungsgrad) als
eine Photovoltaikanlage.
• Thermische Solaranlagen egalisieren
als Sachanlage die jährlich höheren
Preise bei Heizmitteln (im Vorjahr bei
Holz + ca. 5 %) und die Inflation (ca.
1,9 %) und machen von solchen Stei-
gerungen unabhängiger.
• Bei Photovoltaikanlagen mit Vollein-
speisung als Wertanlage ist die Rendite
nur für einen gewissen Zeitraum „po-
litisch“ festgelegt, d. h. auf Dauer ge-
sehen nur bedingt kalkulierbar. Bei
Eigenverbrauch des Stromes müssen,
da sich Strom derzeit noch nicht sinn-
voll speichern lässt, elektrische Geräte
und vor allem zwingend das Verhalten
der Bewohner an die Anlage angepasst
werden um den besten Nutzen zu er-
zielen.
Fazit: Internationale und nationale
Klimaschutzziele sowie steigende Erdöl-
preise und damit Energiepreise werden
die platzsparenden, nahezu überall ein-
setzbaren und mit bewährter Technik
ausgestatteten thermischen Solaranlagen
wieder in den Vordergrund rücken – es
wird zu einer Renaissance der Solar-
wärme-Technologie kommen.
Solarthermie mit Zukunft
haltes (Nutzung Solarenergie etc.) in den
nächsten Jahren und Jahrzehnten gestal-
tet werden kann.
Darin sind konkrete Vorstellungen
ebenso formuliert (beispielsweise „Fossil-
frei bis 2020“) wie Grundsätze und Her-
angehensweisen (bspw. „Virgen betrach-
tet Energie gesamthaft“) und weit über
den unmittelbaren Energiebegriff hin-
ausgehende Themen (bspw. „Ernährungs-
autonomie“).
Das Virger Zukunftsbild setzt an drei
Themenfeldern an:
• Wärme und erneuerbare Energien,
Elektrizität
• Mobilität
• Allgemeine Visionen
für die jeweils konkretere Zukunftsbilder
und Maßnahmen entworfen wurden.
Uns geht es aber nicht nur um eine Pla-
nung, nein wir setzen auch Taten! Im
Themenfeld „Wärme, erneuerbare Ener-
gien, Elektrizität“ wurde bereits die neue
Förderung der Gemeinde für den Aus-
tausch veralteter Haushaltsgeräte einge-
führt. Das Gemeindehaus wurde mit
einem österreichischen umweltfreund-
lichen Produkt – Hanf – wärmeisoliert.
Im Bereich der Mobilität sind der im
Herbst stattfindende „Autofreie Tag“ und
der Austausch des derzeitigen Virger
Mobils gegen ein umweltfreundlicheres
Auto mit Elektroantrieb zu nennen. Im
Bereich der „allgemeinen Visionen“ sind
die Resolutionen der Klimabündnis-Ge-
meinde Virgen an Österreich und die
EU zu nennen, die zu sinnvollen ener-
giepolitischen Maßnahmen auffordern.