Seite 10 - Gemeindezeitungen

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Schulen gebucht werden. In diesem Zusam-
menhang hat Veronika schon viele Osttiroler
Kinder mit ihrem Glaskunsthandwerk faszi-
niert. Mittels Mundpropaganda flattern immer
wieder private Aufträge ins Haus und am Lien-
zer Christkindlmarkt wird sie sogar von italie-
nischen Fans belagert – da geht die Arbeit
nicht aus. Martin war, nach den Wünschen
seines Vater, für eine Lehre in einem Malerei-
betrieb bestimmt, wogegen er sich nicht
wehrte, obwohl er zuerst andere Pläne hatte.
Die Lehrzeit erwies sich anfänglich als Heraus-
forderung, aber bald machte Martin seine
Arbeit Freude und nun sind es schon 27 Jahre,
in denen er mit Begeisterung und Engagement
für die Firma Musner im Einsatz ist. Dabei
setzt er seine psychologischen Fähigkeiten
ein, während er zusammen mit seinem lang-
jährigen Arbeitskollegen die Vorstellungen und
Wohnverhältnisse seiner Kundschaft auf sich
wirken lässt, um ihr dann zu den passenden
„vier Wänden“ zu verhelfen.
Dass sie nach Leisach gezogen sind, ist dem
kleinen Häuschen in der Alten Straße zu ver-
danken, in das sich die beiden vor zwölf
Jahren sofort verliebten. Heute sind sie fixer
Bestandteil im Dorfleben: Martin im Theater-
verein und Veronika als Mitglied des Katholi-
schen Familienverbands. Doch ohne Kinder
im Kindergarten- oder Volksschulalter und
ohne einem Verein beizutreten, ist es nicht
leicht, in Leisach heimisch zu werden, das
hat vor allem Veronika in den ersten Jahren
erfahren. So bemüht sich die Familie
Petutschnig nach Möglichkeit durch Besuche
diverser Veranstaltungen, die Vereine zu
unterstützen. Martin zählt begeistert auf, wie
vielfältig im Dorf das Angebot für die Kinder
ist: Kinderturnen, Lauftreff, Schwimmbad,
Unternehmungen der Jungschützen und das
Angebot der Musikkapelle, der übrigens David
als „Querflöterich“ einmal beitreten möchte.
Die vier fühlen sich wohl in ihrem, wie sie
meinen, „chaotisch-lebendigen“ Zuhause, das
sie höchstens einmal verlassen, um in Italien
oder Kroatien zu campieren oder einige Tage
auf der Alm auf dem Zettersfeld zu genießen,
was sie gemeinsam mit Veronikas Eltern einige
Male im Jahr tun. Manchmal dürfen Veronika
und Martin auch einen Kurzurlaub zu zweit
verbringen, was nicht nur das Ehepaar, son-
dern auch die Kinder freut, da bei „Nana-
Oma-und-Opa“ immer etwas los ist oder sie
bei „Oma-Monika“, Martins Mutter, nach Her-
zenslust verwöhnt werden. Ein Urlaub aller-
dings ist noch ausständig: die Hochzeitsreise.
Denn die geplante Schiffsreise von Genua um
die Iberische Halbinsel bis Dänemark haben
die damaligen Häuslbauer vorerst auf Eis ge-
legt. Bis es so weit ist, lassen sie sich von den
Wogen des stets spannenden Familienchaos
treiben.
Cornelia Zanon
Gemeinschaftsgärten
Ein Ergebnis des Frage-
bogens im Rahmen des
Agenda-Prozesses war
der Wunsch nach Möglichkeiten für einen
Gemeinschaftsgarten.
Allfällige Interessenten werden nun gebeten,
sich bei der Gemeindeverwaltung zu melden.
Was sind Gemeinschaftsgärten?
Gemeinschaftsgärten sind Gärten, die von
einer Gruppe von Menschen betrieben wer-
den. Hier spielt aber nicht nur das Gärtnern
eine Rolle, sondern auch das gemeinsame
Arbeiten, die Mitgestaltung des Dorfes, die
Möglichkeit der Mitwirkung innerhalb einer
Gemeinschaft, die Entwicklung eines gemein-
schaftlichen Sinns im gemeinsamen Tun und
letztlich das kommunikative Zusammensein im
Garten. In Gemeinschaftsgärten wächst weit
mehr als nur selbst herangezogenes Gemüse,
es entsteht – oft ganz nebenbei – eine
Gemeinschaft, die im sozialen Miteinander
Kommunikations- und Integrationsprozesse
ermöglicht.