Seite 8 - Gemeindezeitungen

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2014
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ratulationen
Diamantene Hochzeit von Gretl und Andreas Duregger
Der Brautstrauß vor 60 und die Braut vor 70 Jahren
Z
u einem netten Erin-
nerungsaustausch
un-
ter Verwandten kam es am
Samstag, 22. Februar 2014
anlässlich des Gedenkens
an den 60. Hochzeitstag von
Anda und Gretl Duregger in
der Stube beim „Grießmann“.
Am Montag, den 22. Febru-
ar 1954 gab man sich in der
Wallfahrtsbasilika
Maria
Luggau das „Ja-Wort“. Da-
mals hatte es nicht so viel
Schnee wie beim diesjähri-
gen Jubiläumsbesuch in „der
Luggaue“, bei dem der Got-
tesmutter innig Dank für die
vielen gemeinsamen Jahre
gesagt wurde.
Und wie es so ist in einem lan-
gen Leben, werden Erinne-
rungen aus längst vergange-
nen Tagen wach. So erzählte
die Gretl eine nette Begeben-
heit aus ihren Kindertagen,
dass sie in den Kriegsjahren
(wahrscheinlich 1942) bei
einem „Kriegsdrama“ mit-
gewirkt hat. Sehr spannend
seien die Dreharbeiten zu die-
sem Film gewesen. In einer
„Casting-Show“ - würde man
jetzt sagen - wurden beim
heutigen Alpenvereinshaus
die Kinder aus der nahen
Klösterleschule „gecastet“.
Der „Feichter Hansl und die
Leitner Gretl“, im Osttiroler
Trachtengwandl, wurden als
„Kinder einer Kriegsfamilie“
ausgesucht. Dazu kam auch
das „Asslaber Bübl“, das zu-
fällig hinterm Zaun spielte
und ebenfalls als Darstel-
ler dazu geholt wurde. Die
„Mutter“ verkörperte eine
Brunner Moidl, an den „Va-
ter“ kann sich Gretl nicht
mehr erinnern. Sie hat ihn
nur als „elend herumstehen-
den Invaliden“ mit verbunde-
nem Kopf in Erinnerung. Die
Dreharbeiten fanden beim
Anthof, am Bahnhof und
wohl auch anderen Stellen
statt und zogen sich über Tage
hin. „Das ist dem Feichter
Hansl zu blöd geworden und
er suchte das Weite“, meinte
Gretl. Nun galt es möglichst
schnell Ersatz aufzutreiben,
den man im schwarzge-
lockten Köpfchen des heu-
te weltberühmten Künstlers
Jos Pirkner fand. Der Bub
Jos musste dem abfahrenden
Zug mit dem verwundeten
Vater drin, hinterherlaufen,
seine große „Schwester“, die
Gretl, weinend und winkend
dem Bübl, das nur von hinten
gefilmt werden konnte, da es
mit den früheren Szenen des
„Bruders“ Feichter Hansl
nicht identisch war. Dies alles
fanden die Kinder sehr auf-
regend; ob der Film jemals
fertiggestellt und irgendwo
gezeigt worden ist, konnte nie
in Erfahrung gebracht wer-
den. Überhaupt sind Gretls
Erinnerungen als Augenzeu-
gin des Kriegsgeschehens in
ihrer unmittelbaren Umge-
bung sehr frisch und leben-
dig. Sie weiß davon vieles
zu erzählen, stets mit einer
Portion daraus gewonnener
Lebensweisheit. Auch heute
verfolgen Anda und Gretl mit
regem Interesse das gegen-
wärtige Geschehen in Politik
und Wirtschaft, sehen aber
doch manches nun im abge-
klärten und milden Licht des
Lebensabends. Mögen den
beiden „Diamantenen“ noch
viele frohe Stunden im Kreise
der Familien und Enkelkin-
der, interessante „Hoagasch-
te“ mit den Verwandten und
Freunden beschieden sein!
E
lisabeth
K
launzer
Der Brautstrauß, wie er bei der Eheschließung 1954 vorhanden
gewesen ist, war das Geschenk von Nichte Andrea Baumgart-
ner (vlg. Wachtlechner) an Tante Gretl und Onkel Anda.
Fotos: DI Christian Kurzthaler
An die zwei Meter Schnee
fand man bei der Dankeswall-
fahrt in Maria Luggau noch
vor. Die „Steigelen“ sind nur
für jeweils 1 Person begehbar
gewesen.
Die „Kriegsfamilie“: Mutter Moidl Brunner, Vater ist leider
nicht bekannt, Bub Hansl Feichter, Mädl Gretl Leitner („Grieß-
mann Gretl“) und das Kind auf dem Arm des Vaters ist das
„Asslaber Bübl“.
Foto: privat