Seite 28 - Gemeindezeitungen

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2014
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hronik
Vor 40 Jahren - Schuljahr 1973/1974
Einführung der Energieferien/Semesterferien
Im Februar 1974 gab es in Ös-
terreich erstmals Semester-
ferien, damals Energieferien
genannt. Aufgrund eines Öl-
Embargos (Ausfuhrverbotes)
wurde in den Wintermonaten
des Schuljahres 1973/74 das
Öl knapp. Neben dem ge-
wählten autofreien Tag, der
mit einem Pickerl auf der
Windschutzscheibe bekannt-
gegeben werden musste, wur-
de zum Schulhalbjahr eine
Woche schulfrei gegeben,
um Heizöl zu sparen. Für den
Tourismus wirkte sich diese
Einführung so günstig aus,
dass sie aus wirtschaftlichen
Gründen auch nach dem Öl-
Embargo belassen wurde.
Heute sind die gestaffelten
Semesterferien nicht mehr
wegzudenken.
„Energieferien“ können diese
schulfreien Tage auch inso-
fern sein, wenn sich Schüler
und Lehrpersonen bei den
vielfältigen Möglichkeiten,
die der Schnee bietet, erholen
und Energie für das 2. Halb-
jahr „tanken“.
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ranz
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ibmer
O
rtschronist
So viel Schnee gab‘s auch schon früher - 4. März 1974
„Der stärkste Schneefall seit
1951“ - fand ich in unserer
Chronik. Mir selber ist vom
Winter 1951 nur die Erzäh-
lung bekannt, dass in Obertil-
liach der Briefträger die Post
über den Balkon ins Haus ge-
bracht haben soll; vermutlich
nicht generell. Ähnlich wird’s
aber auch in den Nachbardör-
fern gewesen sein.
Nun der gekürzte Bericht
aus der Ortschronik über die
Schneemenge von 1974:
Den ganzen Winter warteten
Einheimische und Gäste auf
Vergrößerung der dünnen
Schneedecke.
Stattdessen
schwemmte ein warmer Re-
gen die letzten Reste von den
Hängen. Aber am 4. März
schneite es einen halben Me-
ter und in der Nacht noch ein-
mal mindestens so viel dazu.
So gab es ganz unfreiwillig
einen autofreien Tag für ganz
Osttirol - ohne das durch die
sogenannte Ölkrise bedingte
„Pickerle“. Es gab aber zwei
große, an Traktoren montier-
te Schneepflüge (vlg. Grieß-
mann und vlg. Wachtlechner),
welche auch die ganze Nacht
fuhren, um den Weg zur und
von der Stadt - jedenfalls für
Fußgänger - freizuhalten.
Noch mehr Probleme hatten
dagegen die Schneemassen
von 1917 (mindestens 2 Me-
ter) gemacht, vor allem in der
Stadt. Es gab damals nur von
Pferden gezogene Schnee-
pflüge, wobei die Pferde aber
so tief einbrachen, dass aufge-
geben werden musste. Wegen
des 1. Weltkrieges mangelte
es auch an gesunden, starken
Männern zum Schneeschau-
feln. Leider entstanden darum
auch Engpässe bei der Ver-
sorgung mit Lebensmitteln.
(gekürzt aus „Osttirol in alten
Fotos und Zeitungsberichten“
von Dr. Meinrad Pizzinini)
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ibmer
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rtschronist
Die lange „Mesner Harpfe“ hatte mit dem Märzschnee viel
zu tragen.
Foto: Gemeindechronik
Foto: Gemeindechronik
Die Kinder genossen die
Einführung der Energieferi-
en sichtlich.