Seite 24 - Gemeindezeitungen

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Bald ist es so weit. Unsere
neue Orgel in der Pfarrkirche
wird erklingen. Die Pfeifen-
orgel wird auch als „Königin
der Instrumente“ bezeichnet.
Warum? „Fast in jeder Kirche
findet man sie. Ihr Klang wird
seit Jahrhunderten bewun-
dert, ihre Erhabenheit vermag
die Menschen von gestern
und heute zu bewegen. Daher
bekam sie im Laufe der Zeit
auch den Ehrentitel: „Königin
der Instrumente“. Gemeint ist
damit die Orgel.
Ihre Geschichte ist eine be-
wegte. Sie gilt als eines der
ältesten Tasteninstrumente.
Schon im 3. Jahrhundert v.
Chr. soll es sogenannte „Hy-
draulis oder Wasserorgeln“
gegeben haben. Eingesetzt
wurden diese bei Veran-
staltungen im Theater und
Zirkus. [...] Um das 8. Jahr-
hundert n. Chr. hat die Orgel
zunehmend kirchliche Auf-
gaben übernommen. Aller-
dings war sie zunächst unter
kirchlichen Würdenträgern
gar nicht erwünscht. Im Mit-
telalter war man nämlich
der Auffassung, dass nur die
menschliche Stimme würdig
sei, den Schöpfer zu preisen.
Der singende Mensch vereint
sich im Lobgesang mit den
himmlischen Chören der En-
gel. Somit wurde die Orgel
zunächst nur zur Begleitung
des Gesanges eingesetzt. Bis
heute haben viele Organisten
und Komponisten dieses In-
strument zur Ehre Gottes er-
klingen lassen. [...]
Das II. Vatikanische Konzil
beschließt in der Konstitu-
tion über die Liturgie
: „Der
Schatz der Kirchenmusik
möge mit größter Sorge be-
wahrt und gepflegt werden.
[...] Die Pfeifenorgel soll
in der lateinischen Kirche
als traditionelles Musikin-
strument in hohen Ehren
gehalten werden; denn ihr
Klang vermag den Glanz
der kirchlichen Zeremonien
wunderbar zu steigern und
die Herzen mächtig zu Gott
und zum Himmel emporzu-
heben.“
Gerade die Kirchen-
musik vermag den Menschen
in seinen „Stimmungen“ aus-
zudrücken. „Freude, Hoff-
nung, Trauer und Angst“
(Gaudium et spes) der Men-
schen werden in Noten um-
gewandelt und dringen als
Gebet und Lobgesang zu
Gott empor. Gleichzeitig aber
werden auch die liturgischen
Texte und Hymnen durch die
Kunst der Komposition und
Improvisation vertont und
dringen so in die Stimmung
des Menschen ein. Damit
verbinden sich Himmel und
Erde. Darin liegt die Kunst
der Orgel- und Kirchenmu-
sik.“ Soweit ein paar grund-
sätzliche Gedanken von Ko-
operator Mag. Ferdinand Pittl
(gebürtiger Aineter), der auch
begeisterter Organist ist.
Wie steht es mit unserer
„Königin
der
Instru-
mente“?
Die Wartezeit auf
die neue Orgel war zwar lang
- aber jetzt geht es schnell.
Orgelbauer Alois Linder (aus
Nußdorf am Inn, Bayern) und
sein Team haben unsere rein
mechanische Brüstungsorgel
im Montagesaal schon fast
fertig zusammengebaut. Die
Orgel hat ein Manual und
Pedal und umfasst sechs Re-
gister (Principal 8´, Gedeckt
8´, Octave 4´, Superoctave 2´,
Quinte 1 1/3´, Subbass 16´;
eine genauere Beschreibung
folgt bei der Orgelweihe).
Ist die Orgel dann fertig auf-
Unsere neue Kirchenorgel -
eine „Königin der Instrumente im Dienst Gottes“
Ansicht mit den Erhöhungen für Blasbalg und Motor.
Fast fertige Orgel - noch ohne Pfeifen.
Fotomontage der neuen Orgel
Fotos: Orgelbau Alois Linder