Seite 9 - Gemeindezeitungen

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Am 13. März 2014 lud die
Agenda
Arbeitsgruppe,
„Umwelt und bewusstes
Leben“
, zu einem Filmabend ein, bei dem die Honigbiene
und ihre Bedeutung aber auch Gefährdung, im Mittel-
punkt stand. In Zusammenarbeit mit dem Obst- und Gar-
tenbauverein Assling, unter seinem Obmann
Schrotter
Thomas
, wurde der vielfach preisgekrönte Dokumentar-
film vom schweizer Starressigeur
Markus Imhoof
, „MORE
THAN HONEY“ gezeigt.
Besonders erfreulich war auch das Mitwirken des Bienen-
zuchtvereins Osttirol, unter dem BO
Steiner Klaus
und der
Ortsgruppe Assling mit
Stocker Thaddäus
. Die Idee zu diesem
gemeinsamen Projekt hatte der Altobmann des OGV Assling,
BO
Stocker Siegfried
. Nachdem sich die Anliegen der Agenda
Arbeitsgruppe mit den Themen des OGV teilweise decken, ist
es sicher wünschenswert, auch in Zukunft öfters gemeinsame
Veranstaltungen zu planen und auch durchzuführen.
Der Mehrzwecksaal der Gemeinde war mit interessierten
Besuchern gut gefüllt, und es wurde auch niemand enttäuscht
von diesem sehenswerten Film:
Die Menschheit kann ohne Bienen nicht leben. Sie sind nicht
nur wichtig für die natürliche Biodiversität von Blütenpflan-
zen, sondern von ihrer Bestäubungsarbeit hängt über ein Drit-
tel der globalen Nahrungsmittelproduktion ab. Es wurde uns
auch ins Bewusstsein gebracht, dass die Honigbiene weltweit
nach dem Rind und dem Schwein das drittwichtigste Nutztier
ist. Es ist weniger der Honig oder das Wachs, weshalb die
Honigbiene von großer Bedeutung ist, sondern vielmehr ist es
ihre einzigartige Bestäubungsleistung. Rund 80% der Pflan-
zen, darunter fast alle Nutzpflanzen für den Menschen, sind
auf die Fremdbestäubung angewiesen. Wiederum 80% davon
werden von der Honigbiene bestäubt.
Weltweit wird der Nutzwert der Honigbiene auf 150 Milliar-
den Euro geschätzt. Viele US – Farmer zahlen Imkern mittler-
weile enorme Summen, damit sie ihre Bienenvölker in den
Plantagen abstellen. Ohne diese Bestäubungsprämien würde
sich der Ertrag der Farmer drastisch reduzieren. In China, wo
wegen kurzsichtiger Umweltpolitik, in manchen Gegenden
überhaupt fast keine Bienen mehr vorkommen, gibt es Pollen-
händler und Arbeiter, die ganze Obstplantagen von Hand (!)
bestäuben.
Der Film zeigte
weiter, wie wir die
Nahrungsgrundla-
gen der Bienen
mit Pestiziden und
Antibiotika belas-
ten
und
ihre
L e b e n s r ä u m e
durch Monokultu-
ren zerstören.
Erschreckend sind
die Bilder, wo ein
Großimker mit seinen Trucks 15.000 Völker als Bestäubungs-
armee 2.500 km quer durch die USA karrt. Ebenso wenig kann
man die Aussage eines amerikanischen „Industrieimkers“ ver-
gessen, der beim leisen Summen der Bienen folgenden Satz
von sich gibt: „ Das klingt nach money!“
Gottseidank sind wir in Europa und vor allem in Österreich
noch weit entfernt von dieser tierverachtenden Ausbeutung
und Respektlosigkeit vor der Schöpfung. Auch der Konsument
legt bei uns keinen Wert auf diesen „Industriehonig“. Er
bevorzugt biologisch erzeugten Honig aus der heimischen
Region, der mit positiver Energie behaftet ist.
Nach einer angeregten Diskussion, geleitet von den beiden
Fachleuten, Bezirksobmann
Steiner Klaus
und
Stocker Thad-
däus
, wurde noch eine kurze Power Point Präsentation
gezeigt, mit dem Titel „ Umweltschonendes Mähen“. Dabei
stand auch wieder der Schutz der Honigbiene im Mittelpunkt.
Eines hat uns dieser Filmabend sicherlich gezeigt: Der Film,
MORE THAN HONEY, ist ein dramatischer Appell an uns,
dieses nützliche und sympathische Insekt sorgsamer zu behan-
deln. Denn: Wir brauchen die Bienen dringend zum Überle-
ben, sie uns eher nicht.
Schon dem Physiker und Nobelpreisträger Albert Einstein
wurde folgendes Zitat zugeschrieben: „Wenn die Biene einmal
von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur mehr vier Jah-
re zu leben. Keine Biene mehr, keine Bestäubung mehr, keine
Tiere mehr, keine Menschen mehr.“
Zum Schluss gebührt noch ein herzliches „Dankeschön“ den
beiden Brüdern Christian und Mario Stocker, die für die rei-
bungslose Technik verantwortlich waren.
Text: Kraler Klaus
Foto: DI Kandler Johann
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05/2014
Agenda 21: Arbeitsgruppe Umwelt und bewusstes Leben
Dokumentarfilm „More than honey“ - in der Tat: Es ist immer mehr als Honig